Bitcoin ist durch seine Größe von ~550 Milliarden US-Dollar und einem Anteil an der Gesamtmarktkapitalisierung aller +25.000 Kryptowährungen von knapp über 50 % repräsentativ für den Kryptomark zu sehen. Bitcoin verläuft ähnlich wie Gold (8-Jahres-Zyklus) und anderen Rohstoffen in Zyklen, die bei Bitcoin aus zwei Phasen innerhalb eines 4-Jahres-Zyklus bestehen — dem "Bullrun" und dem "Bearmarket". Ersterer zieht sich meist über in etwa 1100 Tagen, also ~3 Jahren, gefolgt von einer 1/4 so langen, sehr starken Korrektur von bisher >80 %; Tendenz um wenige Prozent sinkend. Das theoretische Zyklus-Tief fiel auf Februar dieses Jahres, womit ein offizieller noch junger, neuer Zyklus auf Investoren wartet.
Die historischen Tiefstpunkte der vergangenen Zyklen waren geprägt von Kapitulationsereignissen, die zu Panik bei den Anlegern geführt haben. Auch in diesem Zyklus haben wir genug Pulver an Panik bekommen, die den Kurs von Bitcoin und aller anderen Kryptowährungen haben purzeln lassen: Liquidation von 3-Arrow-Capital, Blow-up von Terra Luna und als finaler Todesstoß die Pleite der zweitgrößten Krypo-Börse FTX. Schlechter in jeglicher Hinsicht können News für diesen noch sehr jungen Space kaum sein — dennoch steht der Kurs und bleibt seinen Zyklen sehr treu.
Fundamental ändert sich Bitcoin nicht. Das Protokoll und der Code für die Blockchain ist seit 2010 unverändert. Kursschwankungen sind rein auf psychologischer Ebene durch Angst oder Gier getrieben, die durch die aktuelle Nachrichtenlage befeuert werden; ein kurzfristiger Lärm. Die dunklen Zeiten sind vorbei, denn selbst in einem Zeitraum, indem die Assetklasse -75 % verliert, überwiegen die langfristig positiven News wie die breitere Adaption von Bitcoin und weitere Initiativen von großen Playern wie Blackrock oder Fidelity bezüglich ihres ETF-Antrags für Spot-Bitcoin.
Auch die maßgeblichen Indikatoren für eine Bodenbildung der vergangenen "Bearmarkets" wie die (1) Allgemeine Stimmung auf sozialen Medien wie Twitter, (2) Funding-Rate der Future-Kontrakte, (3) Relative Stärke auf Wochen- und Monatsbasis, (4) CBBI-Indikator und der MVRV Z-Score, der Standardabweichungen Zeiträume zu identifiziert, in denen Bitcoin im Vergleich zu seinem "fairen Wert" extrem über- oder unterbewertet ist, schlugen im ersten Quartal dieses Jahres Alarm:
Die Frage ist, wie es nun weiter geht. Bitcoin hat sein 4-Jahres-Zyklus-Tief hinter sich und ein neuer Zyklus hat begonnen, was nicht bedeutet, dass wir nur drei Jahre unschlagbare Renditen bekommen werden, wie es die letzten "Bullruns" war. Bitcoin und die Kryptowährungen im Allgemeinen haben noch keine Phase restriktiver Geldpolitik erlebt — hier könnten Abweichungen zu vergangenen Zyklen entstehen, die aufgrund der Größe der Marktkapitalisierung zunehmend zu einer leicht positiven Korrelation zu den traditionellen Finanzmärkten in den letzten 12 Monaten geführt haben.
Auch in vergangenen "Bullruns" gab es 12 bis 18-monatige Seitwärtsphasen — vor allem am Anfang eines neuen Zyklus — und Rücksetzer von 40 bis 50 %, die mit hoher Wahrscheinlichkeit auch dieses Mal nicht ausbleiben werden. Die Frage beim Bitcoin speziell, ausgenommen der unzähligen Alternativen-Kryptowährungen (kurz: Altcoins), ist daher nicht mehr "ob?", sondern "wann?" wir Richtung Allzeithoch vordringen.
Cheers,
Tom